Geschichte der Galerie der Uffizien: Das 16. Jahrhundert
Die Galerie der Uffizien wurde im Jahr 1581 auf Wunsch des Großherzogs Francesco I. de’ Medici, Sohn des Cosimo I., nach den Entwürfen von Giorgio Vasari, einem der wichtigsten Vertreter der Kunst des 16. Jahrhunderts, ins Leben gerufen. Für Vasari war dieses Projekt sein größtes Meisterwerk. Die Uffizien entstanden, wie es das Wort (uffico = ital. Büro) selbst erkennen lässt, um den Verwaltungssitz der verschiedenen Ministerien und Ämter an einem einzigen Bau zu vereinen, der direkt neben dem Palazzo della Signoria liegt und bis zum Fluss Arno reicht. Der architektonische Bau ist U-förmig und gehört zu den hervorragenden Beispielen der Architektur der Renaissance. Er wurde trotz vieler auftretender Schwierigkeiten recht schnell errichtet. Ab dem Jahr 1560, dem Jahr des Baubeginns, wurde innerhalb von fünf Jahren der beträchtlichste Teil der Arbeiten errichtet und bereits 1565 wurde zum Anlass der Hochzeit von Francesco I. und Johanna von Österreich auch der berühmte Vasarikorridor erbaut, der die Galerie mit dem Palazzo Pitti (früher der Palast der Medici) verband und auch noch heute entlang des Arno den Ponte Vecchio überquert.
Eigentlich wurde die Galerie also für einen anderen Zweck gebaut, als denjenigen, den sie bereits wenige Jahre nach dem Bau erhielt und das erste Zeugnis für den Verwendungszweck dieser neuen Lokale als Ausstellungsfläche für Kunstwerke, war eine Ausstellung 1581.
Ab 1584 wurde durch den Architekten Buontalenti (dem Nachfolger von Vasari) die pompöse achteckige Tribune mit ihrer besonderen kosmologischen Bedeutung errichtet: an ihrer Spitze befindet sich außen eine Wetterfahne, die im Inneren mit einer Laterne verbunden ist und die Luft versinnbildlicht; die mit Perlmutt besetzte Kuppel erinnert an das Firmament und das Wasser; die rote Tapete symbolisiert Feuer, während die anderen Elemente auf Florenz und die Medici verweisen. In der Mitte des Saales befindet sich ein herrlicher achteckiger Tisch und mit der aktuellen Einrichtung möchte man das Bild erhalten, das der Raum 1589 zeigte. Deshalb sind auch viele Bilder ausgestellt, die sich in der Tribuna seit ihrer Eröffnung befinden. In den angrenzenden Sälen wurden früher wissenschaftliche Instrumente aufbewahrt und dort befand sich auch die Waffenkammer. Am Ende des ersten Korridors befand sich das „Gabinetto delle Madame“ (Kabinett der Damen), das heute das Miniaturenkabinett ist, wo die Großherzogin ihre Juwelen und kleinen Kunstobjekte aufbewahrte.
Die beschriebenen Säle waren die ältesten und in ihrem Inhalt am vielfältigsten Museumssäle.
Auf der anderen Seite des Gebäudes befinden sich die Werkstätten der niederen Künste, die Destillerie (oder Apotheke), in der Medizin, Parfüms und manchmal Giftstoffe destilliert wurden, während am Ende des Korridors über der Loggia dei Lanzi ein hängender Garten eingerichtet wurde.
Der außerordentliche Reichtum, den die Galerie seit Anbeginn hatte, brachte den Genuss der Kunst, der in der Stadt Florenz immer öffentlich gewesen war, in eine private oder zumindest in eine recht eingeschränkte Umgebung. Das wurde von den Medici als eine Notwendigkeit der Konservierung der Werke gerechtfertigt.